„Ich liebe Farben + Landschaft, Düfte + Textiles“
So stellt sich Simone in ihren Artikeln im Lavendelo vor. Wer ihr auf Facebook folgt, kennt ihre neuesten Lieblinge, eine kleine Schafherde. Wo kommen diese große Naturverbundenheit und die vielfältigen textilen Ideen her? Wir haben die Landschaftsarchitektin Simone gefragt, und das sind ihre Antworten:
Du schreibst öfters für das Lavendelo, was bedeutet für dich “Natürliches. Selber. Machen”?
Ich liebe es, im Sinne des Selbstversorgergedankens möglichst viel von Hand herzustellen. Das beginnt bei Seife, Wasch- und Spülmittel, geht über Kuchen, kochen, einkochen und Mazerate ansetzen bis zum Herstellen eigener Garne aus Rohwolle zum Stricken, Häkeln, Weben und Nähen von Kleidung, Taschen und Bettwaren. Dabei achte ich auf Bio-Zutaten und kurze Wege. Für mich ist das ein wichtiger Teil meiner Lebensphilosophie.
Wann hast du die Natur für dich entdeckt? Gibt es einen entscheidenden Moment?
Mir ist dazu spontan unsere Kindheit in der Natur eingefallen. Wir lebten am Ortsrand und es gab in der Nähe einen schönen, schon damals alten Apfelbaum, auf den wir kletterten, etwas weiter weg einen Bach mit unserem Versteck und ich war als Grundschulkind oft mit im Schafstall einer Freundin. Wir hatten einen Garten, in dem es Erdbeeren, Möhren, Erbsen, Bohnen, Johannis-, Brom- und Stachelbeeren, Kräuter und Blumen gab. Ich liebte es, meiner Oma bei der Gartenarbeit zu helfen.
Wie oder woher bekommst du deine Ideen für die Anleitungen oder Artikel?
Meine Artikel handeln immer von Themen, die mir am Herzen liegen und die ich gern mit Menschen teilen möchte. Ich beschäftige mich länger mit einem Thema, ja – und manchmal wird es dann auf meiner Instaseite als kleiner Appetithappen entdeckt.
Bist du jemand, der einfach loslegt und dann schaut, ob daraus etwas werden könnte, oder planst du genau, fertigst Skizzen oder ähnliches?
Ich recherchiere für das Färben vorher länger und suche gute Rezepte aus oder kreiere sie selbst. Beim Wolle spinnen teste ich aus, was mich interessiert, – da gibt es eine Liste von Wollarten und Spinntechniken, die ich gelesen und ausgewählt habe. Beim Stricken ist es inzwischen recht spontan. Ich entwerfe im Sinn und beginne, ohne genau zu wissen, wohin die Reise geht.
Wie sieht dein Lieblingsarbeitsplatz aus? Am See, in der Gruppe, im Sonnenatelier, in der Schreibstube oder …?
Im Sommer arbeite ich gern draußen inmitten meiner Pflanzen. Wenn es kühl ist, bin ich am Spinnrad auf meinem Korbsessel mit Lammfell, zum Stricken gerne in meinem grünen Ohrensessel.
Was bringt dich ganz persönlich in Bewegung und was ist deine Berufung?
Mir liegt viel an einer harmonischen Fortentwicklung, an gegenseitiger Unterstützung und Toleranz. Ich lerne gerne Neues und kreiere gerne. Dabei kann ich meinen Gestaltungswillen und meine Freude zum Ausdruck bringen.
Gibt es etwas für dich, das noch ins Lavendelo passen würde?
Vielleicht eine Art Kulturgeschichte über einzelne Themen wie Tierhaltung, das Herstellen von Kleidung oder Pflanzenverwendung.
Wer oder was motiviert dich? Also wie sieht dein persönliches Lavendelo aus?
Es macht mir Freude, Lösungen zu finden für sehr unterschiedliche Situationen. Naturnähe gibt mir viel und neuerdings meine kleine Schafherde. Es ist wunderbar, das Leben und Positives zu unterstützen. Das gibt mir Energie.
Könnte das Lavendelo für dich ein Raum des Austausches werden?
Austausch finde ich elementar. Es gibt viele Themen, die wir miteinander teilen können und wo wir uns gegenseitig weiterhelfen können in einem freiwilligen und respektvollen Rahmen. Immer wieder sind Rezepte für Naturkosmetika oder Ernährung ein wichtiges Thema. Ich glaube, dass es sinnvoll ist, die Verwendung von Naturwolle wieder mehr in den Vordergrund zu bringen.
Vielen Dank, liebe Simone!
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