Text: Julia Schmidt, Isartaler Kräuterzauber
Gedicht zum Artikel „Ruhe finden – Fichte und Wacholder als Kraftquelle“ auf Seite 16 in der Ausgabe 17 “Kristall” und zum Kräuterworträtsel.
Geschichte von der Fichte
Jedes Jahr zur Winterzeit,
wenn nur noch wenig Helligkeit,
wenn nachts der Frost den Wald umhüllt,
mit Kälte die Natur erfüllt,
dann kommen sie mit schwerem Schritt
und nehmen die Kollegen mit,
fällen die Tannen ringsherum
mit lauten Motorsägen um.
Nur ich steh da, werd´ ignoriert,
weil sich keiner int´ressiert.
Für zarte Nadeln, dünne Äste
taug´ ich nicht zum heil´gen Feste.
Dabei bin ich im ganzen Land
für meine Werte wohl bekannt.
Man schätzt mein Holz fürs Mobiliar,
ich bin als Maibaum wunderbar!
Im Wald die gute, frische Luft
kommt von meinem feinen Duft!
Befreit den Rachen, stärkt die Lungen
bei den Alten und den Jungen.
-Was ist denn das? Es kitzelt mich,
meine Zweige biegen sich,
Da zupft jemand die Nadelspitzen,
sieht aus, als möcht´ er sie stibitzen.
Eine Frau sagt zu ihr´m Kind:
„Schau, wie zart die Triebe sind!
Wir nehmen sie zu uns nach Haus
und machen Dir ein Bad daraus!“
Das Kind, es freut sich und es springt,
weil ihm die Mama Gutes bringt.
Sie lassen mich im Wald zurück.
Ich denke: was hab ich ein Glück!
© Julia Schmidt 2020/21
Wunderbares Gedicht über die Fichte! Sehr unterhaltsam und voller Weisheit – schön!
Danke